Türkei 2010

 Türkei- Oktober 2010

 

Flughafen Berlin/Schönefeld im Oktober 2010: Fam. Hansen/ Schlicke ( Pauschalurlaub ) trifft auf Fam. Stock ( nach einer Woche Türkeisegeln bei Regen und Sturm ). Silkes erste Worte waren: Nie Wieder!!!!

Eine Woche später haben wir gemeinsam ein Boot gechartert und die Flüge für 2011 gebucht.

Am 15.Oktober kamen wir morgens um 10 Uhr am Hafen von Göcek an. Lufttemperatur: 27 Grad Celsius, Wassertemperatur: 23 Grad Celsius.

Unsere Crew:4 Erwachsene ( Silke, Florian, Katrin, Thomas) und 4 Kinder ( Jolina, Leonard, Jan Malte und Nils ).

Nach Einlagerung des Gepäcks und Proviants für eine Woche segelten wir in unsere erste Bucht, um dort zu ankern. Die Türkei, von dieser Seite aus betrachtet, ist noch viel schöner als ich je gedacht hätte. Das Blau des Wassers lässt sich auf keinem Foto festhalten und die Atmosphäre war vom ersten Moment an Erholung pur. Nur die Kinder konnten sich nicht so schnell von der Zivilisation abnabeln und die Fragen nahmen kein Ende:

Wann sind wir da? Wir haben Hunger. Können wir angeln? Wir haben Durst. Wer kann meine Angel entheddern? Mir ist langweilig.

Einmal tief durchatmen, ein gepflegtes Anlegebier trinken und irgendwann wurden die Fragen weniger. Abends motorten wir in unserem Schlauchi zur Kneipe und genossen unser erstes türkisches Abendessen. Es gibt keine Speisekarten – der Wirt ruft einen an den Ofen und zeigt, was er im Angebot hat. Wir nahmen einfach alles und mussten feststellen, dass die Vorspeisen, die überall so lecker waren, auch gereicht hätten. Das Schlauchi sank aber nicht auf dem Rückweg, und wir fielen alle erschöpft in unsere Kojen.

Am nächsten Morgen ging es früh um 7 Uhr gen Süden – der Wetterbericht war nämlich nicht so gut und wir hatten 45 sm vor uns. Die ersten zwei Stunden unter Motor kamen unserem Kühlschrank zugute. Die Kids durften sich im Schlauchboot vergnügen und schon bald zeigten sich Delfine und fliegende Fische. Einfach perfekt. Der Wind frischte von achtern auf und raumschots ging es mit 6 Knoten bei 6 Windstärken in eine Bucht nahe Kas. Hier sahen wir unsere erste Riesenschildkröte, d.h. unser Kapitän Flori sah sie und zog sie auch im Weiteren magisch an.

Nach dem vielen Stillsitzen war uns nach Bewegung zumute. In den Bergen am Ufer sah man Felsgräber und dahin wanderten wir jetzt. Oben angekommen,wurden wir mit einem grandiosen Blick über die Bucht belohnt. Unten wieder angekommen, war ein Gläschen vom griechischen Nationalgetränk (Raki) für uns eine geeignete Belohnung.

 

Am nächsten Tag hat der Wind nachgelassen, dafür ziehen Regen- und Gewitterwolken auf. Die Hälfte der Mannschaft verzieht sich in ihre Kojen, während die anderen unsere LOKI sicher zur Insel Kekova ganz im Süden der Türkei segelt.

Kaum angekommen, bricht die Sonne wieder durch und verlässt uns für den Rest der Woche nicht mehr. Wir erkunden wunderschöne Buchten und Höhlen und die versunkene Stadt im Norden der Kekova. Jan Malte angelt einen Zackenbarsch und Thomas 2 Kugelfische – leider aber ungeeignet fürs Abendbrot.

Zwei Tage später verlassen wir Asien und machen einen Abstecher nach Europa auf die griechische Insel Kastellaron. Es gibt zwischen der Türkei und Griechenland eine Abmachung, wonach mindestens 200 Griechen die Insel bewohnen müssen, ansonsten fällt sie zurück an die Türkei. Diese Griechen erhalten ( oder erhielten ) dafür wohl gutes Geld – es gibt dort neben verlassenen Häusern auch wunderschöne restaurierte. Überhaupt merkt man gleich, dass man in einem anderen Land ist- die Häuser sind viel farbenfroher. Unser Kapitän lag hier übrigens vor 20 Jahren schon einmal im Hafen von Megisti. Im Hafen angekommen winken einem vom Ufer aus die Restaurantbesitzer zu: dort, wo man festmacht, sollte man auch Essengehen. Das tun wir doch gern. Gleich nebenan verkürzt uns ein Grieche die Wartezeit: Er hat eine Muräne entdeckt und erklärt uns, dass die Fischer sie hassen, weil sie die Oktopusse wegfangen. Deshalb versucht er sie mit einer Art Mistgabel zu fangen – sie entwischt aber. Nils wird nachtäglich ganz blass. Als wir Erwachsenen die Insel allein erkundeten, war den Kindern ein Eimer ins Wasser gefallen und gleich gesunken. Nils hatte ihn wieder herausgeholt…

Unsere Rücktour führt uns an Jan Maltes Lieblingsort: den Strand von Ölu Deniz. Und das noch passend an seinem Geburtstag. Der Traumstrand der Türkei ist wirklich wunderschön :kristallklares, blaues Wasser, weißer Strand und Paraglider, die sich von den umliegenden Bergen stürzen.

Leider ist die Zeit viel zu schnell vergangen. Am Freitag um 17 Uhr liegen wir wieder in Göcek, diesmal nicht mit Aussicht auf eine einsame Bucht, sondern auf eine Reihe von Luxusmotoryachten ( 52m und länger ), die so bewacht werden, dass wir fasziniert warten, welche Berühmtheit hier wohl an Bord gehen wird. Vergebens.

Am letzten Tag haben wir noch viel Zeit bis zum Abflug und fahren per Taxi nach Fethiye zum shoppen. Letzendlich landen wir aber doch wieder im Yachthafen und genießen alle den Luxus der sanitären Anlagen. Überhaupt ist dieser Hafen einen Besuch wert: wir haben uns allerlei Anregungen abgeschaut.